Bogart kennt den Stoff, aus dem man Träume macht

11.10.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Humphrey Bogart kennt den Stoff, aus dem man Träume macht
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Humphrey Bogart kennt den Stoff, aus dem man Träume macht
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Heute betrachten wir ein Zitat aus einem richtigen Ur-Klassiker des amerikanischen Kinos. Gemeint sind ein paar berühmte Worte von Sam Spade aus einem der wichtigsten Filme aller Zeiten: Die Spur des Falken.

John Huston brachte vor über 70 Jahren einen Film auf die Leinwand, der die Welt des Kinos für immer verändern sollte. Die Spur des Falken gilt als Wegbereiter für eine Genregattung, die zahlreiche Klassiker hervorbrachte und von Cineasten nach wie vor geliebt wird: der Film Noir. Die Coolness von Hauptdarsteller Humphrey Bogart hat sicherlich einen nicht geringen Teil zu dem Erfolg beigetragen, aber das Drehbuch hätte auch ohne ihn seine Dialogzeilen, die offensichtlich noch 70 Jahre später in den Köpfen der Filmliebhaber verankert sind. Das wohl berühmteste Zitat schauen wir uns heute genauer an. Eine kleine Warnung vorweg: Da es sich um die abschließenden Worte des Films handelt, lassen sich Spoiler nicht vermeiden.

Modell
Der Stoff, aus dem man Träume macht.

Baujahr
1941

Karosserie… oder in was das Zitat eingefasst ist
Privatdetektiv Sam Spade (Humphrey Bogart) muss viel durchmachen, um an die verschollen geglaubte Statue des schwarzen Falken heranzukommen. Sein Partner wird getötet, er wird mehrmals bedroht, belogen und betrogen. Mit dem Falken winken allerdings nicht nur 25.000 Dollar “Finderlohn”, sondern auch ein Viertel des Gewinnes, den die zwielichtigen Gangster, die ihn beauftragt haben, durch den Verkauf ergattern können. Als der Falke schließlich in seinen Besitz wandert, entpuppt er sich allerdings als Fälschung. Die Gangster werden verhaftet und ein Polizist begutachtet die Statue des schwarzen Falken, woraufhin er Spade fragt, was das sei. Die Antwort ist legendär: Der Stoff, aus dem man Träume macht.

Überführung nach Deutschland… oder wie das englische Original lautet
Kaum ein Film leidet so sehr unter seiner Synchronisation wie Die Spur des Falken. Als wäre es nicht genug, dass die Dialoge im deutschen fast schon parodistische Züge annehmen, wurde kurzerhand beschlossen, dass der düstere, mysteriöse Score von Adolph Deutsch ersetzt werden soll, und zwar durch gut gelaunte, flotte Jazz-Musik, die die ganze Atmosphäre eines fantastischen Films zugrunde richtet. Aber heute soll es ja nur um das besagte Zitat gehen, und da können sich die Verantwortlichen nicht viel vorwerfen lassen. Im Original lautet die Zeile The stuff, that dreams are made of. und wurde somit (glücklicherweise) nicht wortwörtlich übersetzt. “Der Stoff, aus dem Träume gemacht sind” würde es dann heißen, was den originalen Satz etwas länger machen und ihm somit seine Prägnanz rauben würde.

Profiltiefe… oder wie tiefschürfend diese paar Worte sind
Schwer zu glauben, aber dieser kurze Satz spricht Bände. Die Statue des Falken, der eben aus diesem speziellen Stoff gemacht ist, lässt eine ganze Reihe von Menschen hoffen. Mit dem Geld vor Augen, erfüllen sich die Beteiligten in ihrem Kopf bereits alles, wovon sie je zu träumen vermochten. Diese kleine Statue ist der Schlüssel zum Glück von Personen, die alles auf eine Karte setzen. Egal ob zwielichtiger Gangster oder Privatdetektiv: Der Falke ist die personifizierte Summe aller Träume jeder wichtigen Figur im Film und mit der Entlarvung seines wahren Werts platzt jeder einzelne davon. Bei der Resignation, mit der Sam Spade den Satz von sich gibt, ist der Falke offensichtlich ein Stellvertreter für jeden Traum, den er je gehabt hat und der niemals in Erfüllung gegangen ist, sondern sich letzten Endes als sinnlose Hoffnung entpuppt hat.

Alltagstauglichkeit… oder wie ich das Zitat selbst anwenden kann
Einen ähnlichen Kontext wie im Film gibt es im Alltag eher selten. Losgelöst von dem Zusammenhang des Originals lassen sich aber durchaus sinnvolle Situationen finden: ein unverschämt gutes Essen, ein atemberaubend bequemes Kleidungsstück oder das gemütlichste Bett, in dem ihr je gelegen habt. All das können Dinge sein, die passenderweise mit “Der Stoff, aus dem man Träume macht” kommentiert werden können. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Pferdestärken… oder wie viel Power das Zitat unter der Haube hat
Jetzt seid ihr an der Reihe zu entscheiden wie das Zitat in unserem TÜV abschneidet. Kennt ihr auch einen Stoff, aus dem man Träume macht? Oder seid ihr zu realistisch, um mit dem Satz etwas anfangen zu können?

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