Mein erstes Mal ... mit Weinen

14.03.2011 - 08:50 Uhr
Mein erstes Mal ... mit Weinen
moviepilot
Mein erstes Mal ... mit Weinen
In unserer neuen Reihe Mein erstes Mal… blicken wir aus ganz persönlicher Sicht auf prägende Seherlebnisse. Dass Filme tief berühren können, wissen wir alle. Doch wann haben wir aufgrund dessen eigentlich das erste Mal geweint?

Das Medium Film schafft es immer wieder, uns in die verschiedensten Welten zu entführen und die gesamte Bandbreite der Gefühle auf unterschiedlichste Art und Weise zu aktivieren. Auch wenn es sich manch einer kaum eingestehen mag: Emotional tief berührt hat jeden von uns bestimmt schon ein Film, ja, wir mussten sogar die eine oder andere Träne verdrücken. Nicht nur pubertäre Mädchen, die zum zehnten Mal während ihres liebsten Schmachtfetzens die Taschentücherpackung hervor holen, sondern selbst hartgesottene Machos hat es schon erwischt. Filme sind immer wieder der Schlüssel zur Seele und schaffen es, uns Freuden- und Trauertränen zu entlocken. Die Moviepilot-Redaktion erinnert sich, wann es nicht mehr möglich war, die Dämme zu halten und der Tränendrüse Einhalt zu gebieten.

Bei Sebastian öffnete Forrest Gump die Schleusen
Mein erstes Mal wegen eines Films weinen musste ich mit sieben oder acht Jahren dank Forrest Gump. Ich weiß noch ganz genau, wie es der liebenswerte, leicht zurückgebliebene Held geschafft hat, mir mein Herz zu öffnen. Bis zum Ende des Films, wenn Tom Hanks seine große Liebe Jenny wieder sieht, hatte mich Forrest Gump auf eine märchenhafte Reise mitgenommen. Als er dann erfährt, dass der kleine Junge vor dem Fernseher sein eigener Sohn ist, und er unter Tränen fragt, ob dieser – im Gegensatz zu ihm selbst – schlau sei, konnte ich nicht anders, als ebenfalls zu tränen. Auch nach dem geschätzten 20. Mal sehen, kriege ich während dieser Szene immer noch eine Gänsehaut. Nie war Tom Hanks für mich besser und Kino so perfekt.

Ines ist im Kino eine Heulsuse
Ich gestehe es unumwunden: Ich heule, was das Zeug hält, im Kino. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann es anfing und wie häufig es ist, aber es passiert immer wieder. Filmkomponisten hätten eine wahre Freude an mir, denn besonders die Musik ist es, die mich immer wieder und häufig völlig unfreiwillig zu Tränen rührt. Manchmal trägt die Geschichte das ihrige dazu bei … und ich gehe mit verweinten Augen aus dem Kino. So etwa geschehen bei Dancer in the Dark. Als Björk in der Gefängniszelle durch den Luftschacht singt, war kein Halten mehr.

Jenny heult nur im stillen Kämmerlein
Sonntag Abend gegen um zehn. Ich saß allein vorm Fernseher und aus irgendeinem Grund habe ich Die Farbe Lila angeschaut. Ich heule nicht oft bei Filmen – oder anders: Ich bin sehr gut darin, es mir zu verkneifen. Aber an diesem Sonntag in den 90ern saß ich da und die Tränen flossen nur so angesichts der tragischen Geschichte des Films. Heimlich, still, leise und überraschend hat Die Farbe Lila die richtigen Knöpfe gedrückt.

Orlindo trauerte um den kleinen, grauen Mann
Mein Alter als es mich – wissentlich – zum ersten Mal erwischte, kann ich nur schätzen. Auf jeden Fall war ich klein genug, um weinend – ich würde sogar behaupten hysterisch – vom Wohnzimmer in die Küche zu rennen und knapp über die Tischkante linsend meine Mutter mit großen verheulten Augen zu fragen, ob er wirklich tot sei. Leider kann ich mich nicht mehr an die Reaktion von ihr erinnern, aber natürlich nur zu gut an den Auslöser, der mir diesen frühen Schock bescherte: E.T. – Der Außerirdische! Somit bekenne ich mich schuldig, sehr früh ein Opfer der Spielberg’schen Sentimentalität geworden zu sein – aber wer nicht? Das Bild, wie der nackte, weiße Körper des Außerirdischen in einem ausgetrockneten Bachbett liegt, lässt mich bis heute nicht los, was mich gleichzeitig darin hemmt, mir den Film öfter anzusehen.

Paul dachte, Kevin Costner wäre tot
Ich war ungefähr 9 Jahre alt. Eigentlich viel zu jung, um einige gewisse Filme schon sehen zu dürfen. Aber ich durfte Perfect World von Clint Eastwood schauen. Ein, in meinen Augen, wirklich sehr berührender Film mit einer herzergreifenden Geschichte, die es geschafft hat, mir am Ende einige Tränen in die Augen zu treiben und mich nicht einschlafen ließ. Ich ging die ganzen Zeit wirklich davon aus, dass nicht nur Butch Haynes am Ende des Films gestorben ist, sondern auch Kevin Costner selbst und ich nun nie wieder Filme mit ihm sehen werde. Und dabei war ich doch auch so ein großer Fan von Bodyguard.

Hanna weint nicht
Ich bin generell nicht nah am Wasser gebaut und habe tatsächlich noch nie bei einem Film so richtig geheult. Nur einmal bei einer Familienzusammenführung bei Arabella, aber da war ich krank und daher nicht zurechnungsfähig. Trotzdem berühren mich etliche Filme und im Gegensatz zu vielen Anderen bekomme ich nicht dann eine Gänsehaut und wässrige Augen, wenn der Film außerordentlich traurig ist, sondern bei kitschigen Happy-Ends mit Streichorchester. Einer meiner ersten Filme, der mich bis heute ganz rührselig werden lässt, ist Cinema Paradiso. Wenn Salvatore am Ende die geerbte Filmschnipselrolle anschaut, dabei selbst mit den Tränen kämpfen muss und Ennio Morricones Orchester noch einmal voll aufdreht, bilde auch ich mir ein, die ein oder andere Träne im Auge zu haben.

Jetzt seid ihr dran: Welcher Film hat euch einst zum Weinen gebracht?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News