Ulrich Noethen will seinem Chef an die Gurgel

06.09.2010 - 08:50 Uhr
Max von Thun (l) und Ulrich Noethen (r) in Trau' niemals deinem Chef
ZDF
Max von Thun (l) und Ulrich Noethen (r) in Trau' niemals deinem Chef
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In Trau’ niemals deinem Chef geht es um den langjährigen Vertriebsleiter Oskar, dem plötzlich ein junger Geschäftsführer mit frischen Ideen vorgesetzt wird, der all seine Träume zerplatzen lässt. Die Tragikkomödie mit Ulrich Noethen kommt heute um 20:15 Uhr im ZDF.

Oskar (Ulrich Noethen) ist seit 15 Jahren der Vertriebsleiter eines Lebensmittelkonzerns und wittert daher nun endlich seine Beförderung zum Geschäftsführer. Doch dann wird dem braven Angestellten, der jahrelang sein Herzblut in die Firma investiert hat, plötzlich ein junger agiler Chef (Max von Thun) vor die Nase gesetzt, der jede Menge Reformen und Neuerungen im Sinn hat. Nicht nur das bereitet Oskar massive Probleme, sondern auch die Tatsache, dass sich seine eigene Tochter Marie (Jasmin Schwiers) auch noch in den karrieregeilen Jungspund verliebt hat. Im Interview zu Trau’ niemals deinem Chef verrät Ulrich Noethen, ob er sich selbst als humorvoll einschätzt und warum wir manchmal unsere eigenen Prinzipien infrage stellen müssen, um im Leben weiterzukommen.

Was ist das Grundproblem Ihrer Filmfigur Oskar Moedebeck?
Ulrich Noethen: Ich denke, er selbst ist sein größtes Problem. Oskar fällt es sichtlich schwer, sich auf neue Lebenssituationen einzustellen. Er fühlt sich fremdbestimmt und dagegen begehrt er auf.

Finden Sie Oskar Moedebeck komisch oder eher tragisch? Und falls tragisch, warum können wir als Zuschauer über ihn lachen?
Ulrich Noethen: Ich finde ihn durchaus komisch. Es gelingt Oskar – wenn auch teilweise unbewusst – mit einer Portion Selbstironie, sein berufliches und privates Leben wieder zu sortieren und letztendlich in den Griff zu bekommen.

Was macht für Sie den besonderen Reiz einer solchen Figur aus?
Ulrich Noethen: Oskar ist ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Es gelingt ihm, seine eingefahrenen Gleise zu verlassen. Trotz des beruflichen Rückschlags nutzt er selbigen als Chance und geht am Ende gestärkt bzw. als Gewinner aus seiner, nennen wir es Lebenskrise, hervor.

Oskar Moedebeck muss erkennen, dass er sich, auch wenn er sich zu Recht übergangen fühlt, ändern und von seinen Prinzipien abrücken muss, um nicht ins Abseits zu geraten. Kennen Sie solche Situationen bzw. dieses Gefühl, dass man sich ändern muss, obwohl man dazu zunächst keinen Grund sieht?
Ulrich Noethen: Jeder von uns ist sicherlich schon das ein oder andere Mal in seinem Leben an einem Punkt gewesen, der es notwendig gemacht hat, eigene Prinzipien in Frage zu stellen und sie bestenfalls auch zu brechen. Ich finde, es bedarf dabei vor allem eines gesunden Maßes an Selbstreflexion, um diese Situationen zu bewältigen und eine vermeintliche Schwäche zur Stärke werden zu lassen.

Trau’ niemals deinem Chef ist eine Komödie. Waren die Dreharbeiten auch so lustig?
Ulrich Noethen: Drehen bedeutet für mich in erster Linie konzentriert zu arbeiten und meine Rolle mit Leben zu füllen. Aber natürlich gab es witzige Situationen, die aus dem Spiel heraus entstanden.

Würden Sie sich selbst als Komödianten bezeichnen?
Ulrich Noethen: Sagen wir es so: Ich halte mich durchaus für einen humorvollen Menschen und habe Spaß am Darstellen “leichter Figuren”, aber ob ich zum Komödianten tauge, müssen schlussendlich die Zuschauer beurteilen.

Die Tragikkomödie Trau’ niemals deinem Chef mit Ulrich Noethen kommt heute um 20:15 Uhr im ZDF. Schaut doch einfach in unser TV-Programm.

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