Oscar-Prognose für den Besten Film

07.01.2012 - 14:31 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Die moviepilot-Prognose für den Besten Film bei den Oscars.
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Die moviepilot-Prognose für den Besten Film bei den Oscars.
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Schwierig, schwierig. Oscar-Prognosen sind immer so eine Sache, denn bei den Verleihungen der Academy Awards geht es nicht um ein Geschmacksurteil. Viel wichtiger sind die Resultate der Award Saison, nach denen wir unsere Liste aufgebaut haben.

Bei den Prognosen für die Nominierungen zum Besten Film geht es um Wahrscheinlichkeit und die liegt bei einigen Filmen einfach sehr viel höher, als bei anderen. Anspruch und Qualität, wie wir sie auch immer bei Filmen ausmachen, sind nicht alles im Wettbewerb um die goldene Statuette. Wir haben uns die Nominierungen, die Preise und den Oscar-Buzz angeschaut und mit diesen Informationen unsere Liste aufgebaut. Deswegen mussten Verblendung, Extrem laut und unglaublich nah, Melancholia und Drive erstmal außen vor gelassen werden. Die Awards-Saison ist aber noch längst nicht vorbei, die vierte Phase, mit den Gildenpreisen der Regisseure (DGA) und Produzenten (PGA), könnte noch einiges am Oscar -Rennen ändern.

Hier ist unsere Liste. Nähere Informationen zu den einzelnen Filmen findet ihr in der Galerie. Außerdem präsentieren wir euch alle Prognosen auf unserer Oscar – Seite.

The Artist
The Ides of March – Tage des Verrats
The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten
Midnight in Paris
Hugo Cabret
The Tree of Life
Die Kunst zu gewinnen – Moneyball
Gefährten
The Help
Dame König As Spion

Stummfilmhommage und George Clooney im Doppelpack
Offensichtlichster Kandidat dieses Jahr ist der Stummfilm The Artist von Michel Hazanavicius, der nicht nur bei den Kritikerpreisen abräumt, sondern auch bei der Schauspielergilde (SAG) und der es dank der Bemühungen der Weinstein Company versteht, im Gespräch zu bleiben. Mit nur geringem Abstand schafft es die Dramödie The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten von Alexander Payne. Der Film mit George Clooney räumte schon bei vielen Kritikervereinigungen ab und wird höchstwahrscheinlich auch bei den Gildenpreisen erfolgreich sein. Wechselwirkungen dürfte es mit dem kommerziell noch sehr viel erfolgreicheren Polit-Thriller The Ides of March – Tage des Verrats (George Clooney) geben, der jüngst bei den Golden Globes punktete, einige Nominierungen einheimste und mit Ryan Gosling (Drive) einen aufsteigenden Star an Bord hat.

Existenzkontemplationen, Baseball und ein klassischer Woody Allen
Ähnlich ist es mit den beiden Filmen mit Brad Pitt, die zurzeit für Oscar-Buzz sorgen. The Tree of Life war kommerziell nicht so erfolgreich, wie die Baseball-Biographie Die Kunst zu gewinnen – Moneyball, bekam dafür anfangs aber mehr Kritikerliebe. Dieses Blatt hat sich inzwischen gewendet. Bei den Globes war der Film erfolgreich und wurde auch von der SAG gewürdigt. Sicherlich hat Die Kunst zu gewinnen – Moneyball auch mehr Massenappeal als der abgehobenere The Tree of Life. Beide könnten es jedoch zur Oscar-Nominierung schaffen. Weit vorn mit dabei können wir schon jetzt Midnight in Paris von Woody Allen ausmachen, der mit seinem bisher erfolgreichsten Film für viele Kritiker zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Schon seit Mai will Midnight in Paris einfach nicht aus dem Gedächtnis der Kritiker verschwinden und frischte dies kürzlich mit einem zweiten Lauf in den Kinos auf. Bei der SAG steht Midnight in Paris unter den Nominierten für den Ensemble-Preis und hat damit auch bei den anderen Gilden und der Oscar-Verleihung gute Chancen.

50er-Rassismus und Paris durch Kinderaugen
Das Südstaaten-Drama The Help steht bei GoldDerby, dem Tippdienst für die Award Season, ganz hoch im Kurs. Dabei stieg der Film um die von Viola Davis gespielte schwarze Mammy erst relativ spät ins Rennen ein. Dafür dann aber richtig: The Help sahnte ab Ende Oktober richtig bei den Kritikern ab, was sich auch in der Nominierung bei der SAG wiederspiegelte. Mit Einnahmen von weltweit über 200 Millionen kann sich das Drama von Tate Taylor (mit Emma Stone, Jessica Chastain, Octavia Spencer) durchaus sehen lassen und wird sicherlich eine Nominierung abgreifen. Das Parismärchen Hugo Cabret von Martin Scorsese hingegen war von Anfang an als möglicher Oscar-Kandidat vorprogrammiert. Der Beste Film des National Board of Review steht bei so ziemlich allen Oscar-Experten mit auf der Liste, wenn auch im gesunden Mittelfeld, und greift mal hier mal da Nominierungen bei den Kritikervereinigungen ab. Dieses Jahr ist Nostalgie en vogue und Hugo Cabret bietet mehr als genug davon.

Ein Pferd im Krieg und ein Maulwurf im englischen Geheimdienst
Das Pferde-Kriegs-Drama Gefährten von Steven Spielberg steht bei den Tipp-Datenbanken ebenfalls hoch im Kurs, ist finanziell erfolgreich, aber kriegt noch nicht besonders viel Liebe bei den Kritiker- und Gildenpreisen (mit Ausnahme der Golden Globes). Der Oscar-Buzz ist aber dennoch beträchtlich. Weiter abgeschlagen findet sich ein ganz wackeliger Kandidat: Dame König As Spion schafft es immer wieder ganz knapp in die Kritikerhitliste, war in Europa preistechnisch sehr erfolgreich, konnte diesen Erfolg aber nicht auf Übersee übertragen. Es wird noch spannend zu sehen, ob sich der Film von Tomas Alfredson mit dem großartigen Gary Oldman in der Hauptrolle noch weiter vorn beim Oscar-Rennen platzieren kann.

Auch weiterhin werden wir euch hier auf dem laufenden halten. Die Award Season ist noch nicht vorbei und Kandidaten wie Brautalarm könnten das Boot noch entern.

Was sind eure Oscar-Favoriten für die Nominierungen 2012?

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